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Wusstest du, dass Beduinen in der Wüste tagelang fast ohne Nahrung auskommen? Sie essen täglich nur eine Handvoll Datteln! So wie die Früchte der Dattelpalme in dieser Ausnahmesituation helfen, so unterstützen sie auch dich bei der Geburt deines Babys.
Um diese Themen geht’s im Blogartikel:
- Wie Datteln die Geburt beeinflussen
- Datteln unterstützen die Hormone
- Schwangerschaftsdiabetes und was alles in der Dattel steckt
1. Wie Datteln die Geburt beeinflussen
Datteln sind sehr gesund und ihre Superkräfte können dir bei der Geburt helfen. Wissenschaftler haben herausgefunden: Wenn du ab der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) täglich 6 Datteln isst, kannst du dich auf folgendes freuen:
- Kürzere Latenzphase (die Zeit bis zur Muttermundöffnung von ca. 5 cm)
- Geringe Notwendigkeit für wehenfördernde Hormone
- Die Geburt dauert kürzer
- Schnellere Nachgeburt
Auch Hebammen empfehlen Datteln in der Schwangerschaft zu essen. Insgesamt wurden drei Studien zur Wirkung der Früchte bei der Geburt gemacht und es wurden nur positive Effekte festgestellt. Wenn dir Datteln also schmecken, iss sie ruhigen Gewissens ab der 36. SSW und integriere sie in deinen Speiseplan. Datteln sind pur lecker, im Smoothie, in Joghurts und Müsli, aber auch als Fleischfüllung geeignet.
Die Studienlage zu den Datteln in der Geburt
Schauen wir uns die Studien dazu* einmal genauer an:
2011 hat ein jordanisches Forscher-Team Datteln in der Geburtsvorbereitung untersucht und den positiven Effekt bestätigt. Sie haben 114 Schwangere per Zufall in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe durfte ab der 36. Schwangerschaftswoche täglich circa 6 Datteln essen.
Die Kontrollgruppe bekam keine Früchte. Die Dattel-Mamas hatten eine deutlich geringere Latenzphase. Also die Zeit, in der sich dein Muttermund für die Geburt bis ca. 4-5 cm öffnet. Die Latenzphase ist für dich so wichtig, da es die längste Geburtsphase ist. Der nächste positiv getestete Effekt: wenn die werdende Mama zuvor Datteln gegessen hat, brauchte sie im Schnitt 20% weniger wehenfördernde Hormone bei der Geburt.
2017 gab es noch zwei weitere Studien, die diese positive Wirkung der Datteln auf die Geburt bestätigen. Ein Team in Malaysia fand heraus, dass die Dattel-Mamas, bei ähnlichem Versuchsaufbau, nur 37% Hormonverstärkungen einnehmen mussten.
In der Kontrollgruppe benötigte dagegen jede zweite Frau Wehenfördernde Hormone. Im Iran wurden 2017 insgesamt 200 werdende Mamas beobachtet. Sie bestätigten die bereits gewonnen Erkenntnisse und fanden dazu heraus, dass der Geburtsverlauf verkürzt und eine schnellere Nachgeburt erreicht werden kann.
2. Datteln unterstützen die Hormone
Datteln beeinflussen deinen Hormonhaushalt positiv und tragen so zu einer schnelleren Geburt bei. Im Detail wissen die Wissenschaftler leider noch nicht, was genau an den Datteln diese Hormonverbesserung auslöst. Einig sind sich aber alle Forscher darin: wenn deine Hormone im Einklang sind, können sie dir zu einer entspannten Geburt verhelfen.
Ab der 35. SSW bereitet sich dein Körper auf die Geburt vor. Das Hormon Prostaglandin wird kräftig ausgeschüttet. So wird dein Gewebe gelockert und dein Gebärmutterhals verkürzt. Zur Geburt produziert dein Körper das Hormon Oxytocin. Dieses wird auch Bindungshormon genannt, da es dein Vertrauen stärkt und für eine enge Bindung zwischen dir und deinem Baby sorgt. Beide Hormone, Proaglandin und Oxytocin, bewirken im harmonischen Zusammenspiel, dass du deine Wehen bekommst und die Geburt beginnt.
Alle Dattelessenden Mamas haben bei den Hormonen sehr gut abgeschnitten. Es musste weniger Oxytocin und Prostaglandin zusätzlich verabreicht werden, um die Wehen einzuleiten. Da die Datteln auch die eigentliche Geburtsdauer verkürzen können, kannst du mit deiner Energie besser haushalten. So erreichst du dank der Wüstenfrucht eine entspanntere Geburt.
Datteln sind eine ideale Kombination mit unserem Geburts-TENS Gerät. Denn TENS unterstützt über die Haut die Ausschüttung von Endorphinen. Dieser Botenstoff wirkt schmerzlindernd. Ebenfalls ganz ohne künstliche Hormone.
Mit Geburts-TENS & Datteln regst du deinen Körper an, sich selbst besser auf die Geburts-Situation vorzubereiten.
3. Schwangerschaftsdiabetes und was alles in der Dattel steckt
Wenn man sich die wichtigsten Bestandteile der Frucht anschaut, wird schnell klar, dass viele Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe in der Dattel enthalten sind. Im getrockneten und frischen Zustand. Hier siehst du die wichtigsten Inhalte der Dattel für dich und dein Baby:
- Vitamin A – unterstützen dein Immunsystem & die Entwicklung deines Babys
- Vitamin B – ist wichtig für deine Hormonbildung & die Durchblutung
- Ballaststoffe – unterstützen deine Verdauung & regulieren den Blutzucker
- Kalzium – braucht dein Baby für starke Knochen
All diese Inhalte machen die Dattel zu einem wahren Super-Food für die Geburt. Denn die Frucht versorgt dich und dein Kind mit vielen wichtigen Stoffen, die ihr braucht. Und das auf ganz natürlich Weise. Ob du dabei frische Datteln oder getrocknete isst, bleibt ganz dir und deinem Geschmack überlassen. Es gibt viele unterschiedliche Dattel-Sorten und jede schmeckt ein bisschen anders. Probiere einfach einige aus. So bekommst du etwas Abwechslung in deinen Dattel-Speiseplan.
Leider wurde bislang in keiner der Studien die Schwangerschaftsdiabetes berücksichtigt. Es gibt daher noch keine verlässlichen Aussagen dazu. Grundsätzlich besteht die Dattel zu zwei Dritteln aus Fruchtzucker. Wenn du planst, Datteln bei diagnostizierter Schwangerendiabetes zu essen, frag sicherheitshalber deinen Arzt oder deine Hebamme dazu. Sie können ganz genau auf deine Befunde eingehen und mit dir Details abstimmen.
Unser Tipp:
„Datteln gehören in den Kühlschrank. Gerade bei frischen Datteln bleibt so das Fruchtfleisch länger weich. Achte in der Schwangerschaft auf eine gute Qualität der Früchte – du willst sie ja knapp 5 Wochen essen ; ). So behalten deine Datteln ihren süßen Geschmack und du hast lange Freude daran.“
Diana von Geburts-TENS.de
Du willst weitere nützliche Tipps für eine selbstbestimmte und natürliche Geburt? Dann solltest du Geburts-TENS kennenlernen!
* J Obstet Gynaecol. 2011;31(1):29-31. doi: 10.3109/01443615.2010.522267. The effect of late pregnancy consumption of date fruit on labour and delivery. O Al-Kuran 1, L Al-Mehaisen, H Bawadi, S Beitawi, Z Amarin