TENS steht für transkutane elektrische Nervenstimulation. Transkutan bedeutet, dass über die Haut gearbeitet wird. Ein Geburts-TENS ist ein handliches Gerät verbunden mit ein paar Elektroden die am Rücken platziert werden.
Während der Geburt sendet deine Gebärmutter Schmerzsignale an das Gehirn. Erst dann spürst du den Wehenschmerz. Dein Gehirn kann sich aber nur auf eine bestimmte Menge an Informationen auf einmal konzentrieren. Geburts-TENS stört die Weiterleitung des Schmerzsignals von der Gebärmutter zum Gehirn. So kann eine Schmerzlinderung erreicht werden.
In der Wehenpause fördert das Geburts-TENS die Ausschüttung von Endorphinen. Das sind schmerzlindernde Hormone.
Der große Vorteil dabei ist, dass wir rein über die Haut arbeiten und nicht invasiv.
Geburts-TENS hat das Ziel, dich bei der natürlichen Geburt zu unterstützen!
Mehr als 90% der Frauen mit niedrigem Risiko für Komplikationen erhalten einen medizinischen Eingriff während der Geburt!
Doch dabei bleibt es nicht – diese Eingriffe ziehen oft weitere medizinische Maßnahmen nach sich, die eine Kaskade von Interventionen auslösen. Eine Entwicklung, die immer weiter vom natürlichen Geburts-Prozess abweicht.
Mit Geburts-TENS können wir Wehenschmerzen so effektiv wie ein Medikament lindern, ohne dabei in den natürlichen Geburts-Verlauf einzugreifen und ohne bemerkenswerte Nebenwirkungen. Denn TENS arbeitet über die Haut, und nicht invasiv.
Keine Sorge, wenn du im späteren Geburts-Verlauf dennoch weitere Schmerzmittel möchtest, stehen sie dir natürlich zur Verfügung!
Ja, das kannst du, aber bitte lies vorher die vollständige Gebrauchsanweisung. Dort wird beschrieben, wie du zwei Elektroden auf deinem Unterarm zum Testen verwenden kannst, um die verschiedenen Empfindungen zu erleben.
Es ist ratsam, sich vor der Geburt mit dem Gerät vertraut zu machen und es am Unterarm auszuprobieren. So weißt du bereits, wie es sich anfühlt und hast bei der Geburt etwas Vertrautes dabei.
Ab Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche kannst du Geburts-TENS auch für Rückenschmerzen nutzen.
Je früher du das TENS Gerät anlegst, desto effektiver kann es die Endorphinausschüttung deines Körpers anregen.
Die Erfahrung zeigt eine Tendenz: Je früher unsere Anwenderinnen Geburts-TENS nutzen, umso weniger und umso später benötigen Sie Medikamente.
Beginne am besten in der frühen Latenzphase – ab dem Einsetzen der Wehen. So kannst du es optimal nutzen und dein eigenes Schmerzmanagement beginnen.
Es ist möglich, die Elektroden alleine anzubringen. Das ist abhängig von deiner Beweglichkeit.
Später ist es jedoch hilfreich, wenn eine zweite Person die Elektroden später noch mal prüft. Ideal ist es, wenn dein Partner oder eine andere Person die Elektroden von Anfang gut positionieren kann.
Für die Geburt benötigst du ein Set Geburts-Elektroden bestehend aus vier großen Einzel-Elektroden.
Diese werden auf den Rücken geklebt. Die genauen Bereiche, in denen die Elektroden platziert werden sollen, findest du in der Gebrauchsanweisung.
Die Geburts-Elektroden sind wiederverwendbar. Wenn du zum Beispiel in die Wanne gehst, kannst du die Pads wieder auf die Trägerfolie kleben. Entscheidest du dich nicht in der Wanne zu bleiben, kannst du die gleichen Geburts-Elektroden wieder nutzen!
Wenn dir TENS während der Wehen nicht ausreicht, dann kannst du es jederzeit mit Schmerzmitteln kombinieren. Wichtig ist jedoch, dass du die Kontrolle über die Anwendung behältst, um den Impuls selbstständig Regeln zu können.
Eine Wassergeburt findet nicht vollständig im Wasser statt. Geburts-TENS kann dir helfen, entspannt zu bleiben und die Kontrolle über deine Wehen zu behalten, solange du noch nicht in der Wanne liegst oder wenn du doch nicht im Wasser bleiben möchtest.
Ein TENS-Gerät darf nie im Wasser selbst verwendet werden.
Ja, es gibt sehr gute Erfahrungen mit der Kombination von Hypnobirthing und TENS.
Man kann das Geburts-TENS sogar wie eine Art Mantra nutzen. Einfach den Wehen-Knopf am Anfang und am Ende der Wehe drücken. Vielen Frauen hilft dies die Kontrolle über den Wehen zu behalten. Unterschätze nicht diese psychologische Komponente, die dabei eine große Rolle spielt.
TENS wird in einigen Ländern seit den 80ern im Kreißsaal eingesetzt. Dementsprechend gibt es schon viele Studien dazu.
Keine Studie konnte Nebeneffekte im Zusammenhang mit TENS aufzeigen und es gab keine Unterschiede im Outcome von Neugeborenen, wenn TENS angewendet wurde. Dadurch lässt sich TENS aus wissenschaftlicher Sicht als sichere Methode bezeichnen. (Quelle: Thieme Verlag, Die Hebamme 2019, 39-44)
Bitte schreibe uns eine E-Mail wenn du eine Studiensammlung wünschst: kontakt@Geburts-TENS.de
Grundsätzlich empfehlen wir ein Gerät zu kaufen und auch später nach der Geburt zu nutzen.
Bei vielen Frauen ändert sich mit einem Kind die Menstruation und mit steigendem Alter kann diese auch schmerzhafter werden. TENS ist hier ein hilfreiches Tool, um nicht regelmäßig zyklusbedingt zu Medikamenten zu greifen.
Wenn du schon ein TENS Gerät im Haushalt hast, dann empfehlen wir dir eines speziell für die Geburt zu mieten.
Konventionelle TENS-Geräte haben verschiedene Programme von ca. 30-45 min und einen Timer. Diese Programme sind bei der Geburt nicht nutzbar.
Der Wehenschmerz ist sehr einzigartig: Erst kommt eine schmerzhafte Wehe und dann eine Pause. Um effektiv Schmerzen lindern zu können benötigst du ein Geburts-TENS, da du hier mit nur einer einzigen Wehentaste (BOOST-Taste) zwischen diesen Phasen schalten kannst.
Die Wehentaste ist so gebaut, dass du sie auch ohne hinsehen intuitiv steuern kannst. Viele Frauen berichten, dass es ihnen Hilfe bei der Kontrolle über die Wehen gegeben hat.
Für die Geburt benötigst du spezielle Geburts-Elektroden!
Es gibt einige Situationen, in denen du das Geburts-TENS-Gerät nicht verwenden solltest. Dazu gehören Epilepsieanfälle oder das Vorhandensein eines Herzschrittmachers. Außerdem solltest du es nicht verwenden, wenn du offene Wunden, Verletzungen oder Tumore am Rücken hast. Für weitere Kontraindikationen lies bitte die Gebrauchsanweisung.
Ja, es kann dir bei Nachwehen, Stillbeschwerden und Regelschmerzen Linderung verschaffen.
Willst du Geburts-TENS auch später für beispielsweise Rücken-, Schulterschmerzen etc. nutzen, hole dir immer den Rat von einem Arzt ein. TENS bekämpft immer nur den Schmerz, nie die Ursache. Kläre daher vorher die Ursache ab.
In unserem Ratgeber nach der Geburt findest du genaue Anweisungen zu den Anlagepunkten.