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Das dritte Trimester ist die letzte Phase der Schwangerschaft. Sie beginnt in der 28. Schwangerschaftswoche und endet mit der Geburt des Babys. In dieser Zeit gibt es einiges zu erledigen, bevor das Baby da ist. Wir stellen dir dafür deine ganz persönliche to-do-Liste dafür bereit. So kannst du nichts vergessen und bist optimal vorbereitet.
Was sollte alles erledigt werden, bevor das Baby da ist?
- Eine zuverlässige Betreuung für deine Liebsten planen
- Ungeplanter Kaiserschnitt: Nutze dein Recht auf eine Haushaltshilfe
- Wer ist der Kinderarzt des Vertrauens?
- Entkomme der Mental Load – Falle
Und als Bonus ein Download: Deine to-do-Liste für das dritte Trimester.
Betreuung organisieren, Anträge stellen, alles Anmelden: Da verliert man schnell den Überblick. Damit dir das nicht passiert, begleiten wir dich.
1. Eine zuverlässige Betreuung für deine Liebsten organisieren
Nur 4% der Geburten* passieren auch am errechneten Entbindungstermin. Die meisten Kinder kommen im Zeitraum von 2 Wochen vor diesem Termin bis zu einer Woche danach zur Welt. Dies solltest du in deiner Planung berücksichtigen.
Betreuungs-Liste erstellen
Erstelle eine Liste der benötigten Betreuungspersonen. Überlege, wie viele Personen benötigt werden, um die Haustiere und Kinder gut zu umsorgen. Berücksichtige dabei, ob du jemanden brauchst, der bei dir zu Hause bleibt oder ob du jemanden haben möchtest, der in der Nähe wohnt und regelmäßig vorbeischauen kann.
Frag Verwandte, Freunde und Nachbarn. Sprich mit Personen in deinem Umfeld. So findest du heraus, wer verfügbar und bereit wäre, bei der Betreuung zu helfen. Wähle verantwortungsbewusste Menschen aus, denen du vertraust und die sich gut um deine Lieben kümmern können.
Der Betreuungsplan
Erstelle einen Betreuungsplan. So weiß jeder wann er in etwa verfügbar sein muss. Bereite dein Zuhause vor und stelle sicher, dass die Betreuer alle notwendigen Informationen haben. Gibt es Notfalladressen? Lege sicherheitshalber Impfpässe und alle wichtigen Informationen an einem ausgemachten, leicht zugänglichen, Ort bereit.
Wichtig ist, dass die ausgewählten Personen um den errechneten Geburtstermin rund um die Uhr erreichbar sind. Deine Wehen können Mitten in der Nacht einsetzen. Kommuniziere, wenn möglich, regelmäßig mit den betreuenden Personen. Das schafft Vertrauen in einer solch unvorhersehbaren Situation.
Haustiere gut versorgen
Lege alle notwendigen medizinischen Unterlagen für deine Tiere bereit. Die Personen, die sich um sie kümmern, sollten mit den Tieren vertraut sein. Wenn deine Haustiere besondere Bedürfnisse oder Verhaltensweisen haben, teile sie mit den Betreuern. Stell sicher, dass genügend Futter, Leckerlis, Spielzeug und andere notwendige Dinge vorhanden sind.
Rede und bereite eure Kinder vor
Bereite eure Kinder vor indem du mit ihnen über die bevorstehende Geburt sprichst und erklärst, worauf sie sich freuen können. Erkläre ihnen warum du eine Weile weg sein wirst. Ideal ist es wenn die Kinder die Person gut kennen, die sich um sie kümmern wird. Auch für sie ist es eine völlig neue Situation. Da hilft es vertraute Personen um sich zu haben, bei denen sie sich wohlfühlen.
2. Ungeplanter Kaiserschnitt: Nutze dein Recht auf eine Haushaltshilfe
Jedes dritte Kind in Deutschland kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Auch wenn der Kaiserschnitt nicht geplant ist, lohnt es sich ein paar Gedanken daran zu investieren. So bist du auch darauf bestens vorbereitet.
Die Kaiserschnitt-Narbe schonen
Der Schnitt bei dieser Operation durchdringt mehrere Gewebeschichten. Auch Muskeln und Nerven sind davon betroffen. Die Narbe darf am Anfang nicht stark belastet werden. Das stellt eine große Herausforderung mit Neugeborenem dar.
Im Wochenbett sollten Frauen mit einem Kaiserschnitt strenge Ruhe einhalten und sich nicht belasten. Die genaue Zeit ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Die Narbe verheilt in der Regel innerhalb von zwei Wochen. Es kann aber auch länger dauern.
Nach einem Kaiserschnitt steht dir eine Haushaltshilfe zu
Nach einem Kaiserschnitt benötigen die meisten Frauen Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags und der Versorgung des Neugeborenen. Denn du sollst dich schonen. Nach einem Kaiserschnitt steht dir daher eine Haushaltshilfe zu. Geregelt ist das im § 24h Sozialgesetzbuch V. Wenn du eine externe Haushaltshilfe engagieren willst, lohnt es sich vorab schon mal danach zu recherchieren.
Die Klinik kann dir nach einem Kaiserschnitt eine Haushaltshilfe verordnen. Sie wird also von deiner Krankenkasse bezahlt. Gerade in Urlaubszeiten ist es aber schwer spontan Hilfe zu finden. Auch dein Mann, deine Eltern oder ein Bekannter dürfen dich dabei unterstützen. Da ein Dienstausfall medizinisch begründet ist, übernimmt die Krankenkasse diese Kosten in der Regel.
Informiere dich dazu bei deiner Krankenkasse über den Prozess. Dann bist du gut vorbereitet, falls du dein Kind per Kaiserschnitt entbindest. Und das gibt dir Sicherheit.
3. Wer ist der Kinderarzt des Vertrauens?
Wenn dies dein erstes Baby ist, dann sollest du dir bereits Gedanken darüber machen, wer dich als Kinderarzt die nächsten Jahre begleiten darf. Folgende Quellen helfen dir bei der Suche:
- Hebamme
- Freunde/Bekannte
- Hausarzt
- Jameda
Nach der Geburt stehen Früherkennungsuntersuchungen an. Sie werden auch als U-Untersuchungen bezeichnet. Such dir einen Kinderarzt in deiner Nähe und melde das Neugeborene schon vorab an. Eventuell gibt es schon eine Warteliste bei dem Arzt und ihr seid dann schon mal gelistet. Solltest du dein Kind im Krankenhaus entbinden, übernimmt dieses die U1 direkt nach der Geburt und gegebenenfalls die U2.
Im Laufe der Zeit stehen noch weitere dieser U-Untersuchungen für dein Baby an. Dabei wird geschaut, ob das Baby gesund ist. Aber auch, ob die Entwicklung altersgerecht abläuft.
Wann die ersten U-Untersuchungen anstehen, siehst du hier:
- U1: direkt nach der Geburt
- U2: 3. bis 10. Lebenstag
- U3: 4. bis 5. Lebenswoche
- U4: 3. bis 4. Lebensmonat
4. Entkomme der Mental Load – Falle
Was ist Mental Load und wie organisiert ihr euch?
Mit der Geburt eines Babys steigt der Mental Load für Paare und leider insbesondere für Frauen in den kommenden Jahren besonders stark an. Mental Load wird auch als kognitive Belastung oder geistige Last bezeichnet. Es beschreibt das Phänomen, ständig über alltägliche Aufgaben, Verantwortlichkeiten und organisatorische Herausforderungen nachzudenken. Die fortlaufende geistige Belastung die das Versorgen von Kindern und Familienangehörigen mit sich bringt, kann zu Stress und Erschöpfung führen.
Stell in der Schwangerschaft die Weichen und erkenne Unnötiges
Bereits jetzt in der Schwangerschaft kannst du die Weichen stellen, damit ihr eine Überlastung in den kommenden Jahren abwendet. Überlegt, welche Aufgaben wer übernimmt und welche man delegieren kann. Wichtig beim Delegieren ist, dass nicht nur die Aufgabe, sondern auch die Verantwortung abgegeben wird.
Damit reduziert ihr bewusst unnötige to-dos:
- Gemeinsam To-Do-Listen erstellen: Schreibt alle anstehenden Aufgaben auf und ordnet sie nach Priorität. So könnt ihr systematisch vorgehen. Eure erste, fertige to-do-Liste für das dritte Semester bekommt ihr gleich unten zum download.
- Prioritäten setzen: Identifiziert die wichtigsten Aufgaben und konzentriert euch nur darauf. Lasst unwichtige Dinge links liegen.
- Grenzen finden: Lernt auch mal „Nein“ zu sagen und übernehmt nur Aufgaben, die ihr gut bewältigen könnt. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
Download: to-do-Liste für das dritte Trimester
Und nun seid ihr gefragt. Damit ihr bei den Vorbereitungen nichts vergesst, haben wir euch eine Liste zusammengestellt. Es gibt Dinge, die unbedingt vorab geklärt werden sollten und optionale Erledigungen. Entscheidet, was für euch wichtig ist.
Unsere to-do-Liste für das dritte Trimester hilft gut vorbereitet in die Geburt und das Erlebnis Elternschaft zu starten!
to-do-Liste für das dritte TrimesterDu möchtest deine Geburtsdauer verkürzen? Dann lies: Wie 6 Datteln die Geburt verkürzen!
*Unsere Quellen kannst du hier nachlesen:
4% der Geburten: Quelle: Taipale, P., & Hiilesmaa, V. (2001). Predicting delivery date by ultrasound and last menstrual period in early gestation. Ultrasound in Obstetrics & Gynecology, 17(4), 288-291.
Mental Load Schwangerschaft: Talge, N. M., Neal, C., & Glover, V. (2007). Antenatal maternal stress and long-term effects on child neurodevelopment: how and why? Journal of Child Psychology and Psychiatry, 48(3-4), 245-261.
Mental Load Schwangerschaft: Glover, V. (2011). Annual Research Review: Prenatal stress and the origins of psychopathology: an evolutionary perspective. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 52(4), 356-367.